Gesundheitscheck! Wie führe ich ihn zu Hause durch?

Die Gesundheit und das Wohl unseres Lieblings liegt uns sehr am Herzen. Ein Gesundheitsscheck sollte daher regelmäßig stattfinden. Allerdings müssen Sie dafür nicht sofort einen Tierarzt aufsuchen, sondern können auch schon sehr viel daheim untersuchen.

Wie das geht und auf was Ihr achten müsst zeig ich euch jetzt.

Ich beginne bei der Untersuchung von meinem Hund sehr gerne vorne am Kopf und arbeite mich nach hinten, damit ich auch kein Körperteil vergessen und nichts übersehe.

Wir beginnen bei...

 

Zähne und Zahnfleisch

Zahnstein und Maulschleimhautentzündungen sind nicht selten. Daher ist ein regelmäßiger Blick ins Maul unseres Vierbeiners sehr wichtig. Überprüfen Sie ob das Zahnfleisch rosa ist und keine Entzündungen, sprich  kein rotes Zahnfleisch zu sehen ist. Überprüfen Sie die Zähne ob eventuell welche locker sind und beim Fressen Schmerzen verursachen.

Schauen Sie sich die Zunge und den Gaumen auf eventuelle Verletzungen durch Stöcken o.ä. an.

An der Maulschleimhaut können Sie die kapillare Füllzeit ihres Hundes messen. Diese zeigt Ihnen ob der Blutdruck Ihres Vierbeiners in Ordnung ist. Dazu suchen Sie sich eine helle rosafarbene Stelle auf der Schleimhaut und drücken für ein paar Sekunden fest darauf, damit drücken Sie das Blut aus den Kapillargefäßen weg und die Stelle darunter wird weiß. Nehmen Sie den Finger wieder weg und zählen sie... einundzwanzig... zweiundzwanzig... bis die Schleimhaut wieder rosa ist. Die Füllzeit sollte bei kleiner oder gleich zwei Sekunden liegen.

 

Augen 

Werfen Sie einen Blick in die Augen. Der Blick ihres Hundes sollte klar sein und keine Trübungen aufzeigen. Ziehen Sie das Unterlid nach unten und überprüfen Sie die Bindehäute, sollten diese übermäßig gerötet sein oder stark tränen könnte dies ein Anzeichen einer Konjunktivitis (Bindehautentzündung) sein. Kneift er öfter ein Auge oder beide Augen zusammen, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen, da es sich um eine Hornhautverletzung oder eine Keratitis (Hornhautentzündung) handeln kann.

Leuten Sie mit einer Lampe in die Augen und testen Sie ob sich die Pupillen verengen und wenn Sie die Lampe wieder wegnehmen wieder erweitern. Sollte dies nicht der Fall sein suchen Sie bitte einen Tierarzt auf, dies kann eine Störung des Sehnervs, eine Schädigung der Retina (Netzhaut) oder Störungen der jeweiligen Muskeln oder Nerven sein bis hin zum Diabetes oder Tumor.

 

Ohren

Die Ohren sollten verhältnismäßig sauber und die Ohrwascheln blass sein. Verschmutze Ohren können Sie mit einem Tuch oder Watte von unten nach oben ausputzen. Bitte gehen Sie nicht mit einem Wattestäbchen in die Gehörgang, damit drücken Sie das Cerumen (Ohrenschmalz) in die Tiefe. Schüttelt ihr Liebling öfter mit dem Kopf oder kratzt sich die Ohren kann es sich um eine Otitis (Ohrenentzündung) handeln. Diese erkennen Sie, dass die Ohrmuscheln gerötet sind und ein unangenehmer Geruch entsteht. Eine Ohrenentzündung kann z.B. durch vermehrtes Cerumen, Verletzungen, Fremdkörper oder durch vermehrtes Schwimmen entstehen. Allerdings handelt es sich bei einer einseitigen Otitis in fast allen Fällen um eine Futtermittelunverträglichkeit. (Über die Futtermittelunverträglichkeit werde ich aber nochmal einen extra Beitrag verfassen)

 

Haut und Fell

Das Fell ihre Hundes sollte glänzen und die Haut blass sein. Streichen sie mit den Händen in die entgegengesetzte Richtung des Haarwachstums und untersuchen Sie die Haut auf eventuelle Verletzungen oder Rötungen. Kämmen Sie mit einem Floh- oder Läusekamm durch das Fell um ihn auf Parasiten zu untersuchen. Sollte ihr Liebling Flöhe haben, finden Sie kleine schwarze Krümel (Flohkot) im Kamm oder gar einen adulten Floh. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich wirklich um Flohkot handelt, nehmen Sie sich ein nasses weißes Tuch und verreiben Sie ihn darauf. Wenn der Krümel sich rötlich verfärbt handelt es sich um Flöhe.

Streichen Sie ihren Hund nochmals von Kopf bis Schwanz und Pfoten über den ganzen Körper und untersuchen Sie ihn auf eventuelle Knubbel oder Knoten. Vergessen Sie bei Ihren Hündin dabei nicht die Zitzen, gehen Sie hierbei jede einzeln durch. Und bei Ihrem Rüden nicht die Hoden. Wenn die Hoden ungleichmäßig groß sind oder einer stark verhärtet kann es sich um einen Hodentumor handeln.

 

Körpergewicht

Ob ihr Vierbeiner übergewichtig oder zu wenig auf den Rippen hat lässt sich leicht und ohne Waage feststellen. Streicheln Sie Ihm über die Rippen. Die Rippen sollten ohne großen Druck spürbar sein. Ebenso die Dornfortsätze und die Beckenschaufeln. Spüren Sie diese nicht sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über eine Diät. Stehen diese allerdings auffällig hervor kann ihr Liebling sich über etwas mehr zu Fressen freuen.

 

Fazit

Wie Sie sehen können Sie schon sehr viel zu Hause abklären. Allerdings sollten Sie trotz allem mindestens einmal im Jahr von einem Profi Ihren Schatz anschauen lassen um Herz, Lunge usw. abklären, was wir zu Hause nicht untersuchen können.

 

Machen Sie sich nicht verrückt und tasten jeden Tag am Ihrem Vierbeiner rum ob er irgendwas haben könnte. Genießt jeden Tag und habt Spaß!

 

 

 

 

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